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Seit seiner Eröffnung zur Bundesgartenschau im April 1999 ist er eine feste Natur- und Kulturgröße in Magdeburg – der Elbauenpark. Vor den Toren des Herrenkrugs im östlichen Stadtgebiet und unweit unserer Projekträumlichkeiten auf dem Werder ist dieser Erholungspark zu jeder Zeit einen Besuch wert.
Neben der Seebühne ist der sechzig Meter hohe Jahrtausendturm ein Wahrzeichen dieses Areals. Seinen Namen hat der Turm zwei Gründen zu verdanken: zum einen stand zum Zeitpunkt seiner Eröffnung das kommende Jahrtausend in den Startlöchern und zum anderen beherbergt er über mehrere tausend Jahre Wissenschafts- und Technikgeschichte.
Mathe, Physik, Chemie und noch vieles mehr – im Jahrtausendturm werden Natur, Technik und Wissenschaft von der Frühgeschichte bis hinein in die heutige Zeit erleb- und greifbar. Hier werden zahlreiche Erfindungen präsentiert, die die Menschheitsgeschichte von Grund auf veränderten und fortan beeinfluss(t)en.
Am 15.10.2019 ließen wir uns bei einer Führung durch die verschiedenen Turmebenen von der Begeisterung des Personals anstecken. Bereits die Eingangshalle beeindruckt unter anderem mit dem Foucaultschen Pendel, welches auf verblüffende Weise beweist, dass die Erde sich um ihre Achse dreht.
Da experimentieren im Jahrtausendturm ausdrücklich erlaubt ist, versuchten wir uns beispielsweise am Schreiben in Spiegelschrift sowie bei der Geruchserkundung von Düften. Im sogenannten „magischen Raum“ entdeckten wir die interessante Täuschung der Größenkonstanz. Aufgrund einer speziellen Raumkonstruktion erscheinen zwei gleichgroße Personen oder Gegenstände optisch so, als wären sie unterschiedlich groß.
Ebenso beeindruckend und wunderschön anzusehen war der Panoramablick über den Elbauenpark vom Außenbereich des Jahrtausendturms. Bei leichtem Dunst am Morgen und schönstem Sonnenschein am Mittag gab es tolle Herbstmotive aus dieser erhöhten Perspektive. Abgerundet wurde unser Besuch im Elbauenpark durch die Fahrt mit der Panoramabahn und einem kleinen Spaziergang.
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Ein Exkursionsvorschlag unserer Jugendlichen im Rahmen des Teilnehmerbeirats wurde mit allen Werkstattbereichen am 10.09.2019 umgesetzt: wir besuchten die Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg.
Im Vorfeld wurde dieses ernsthafte Geschichtsthema im Unterricht behandelt, um alle teilnehmenden Jugendlichen auf die Inhalte und möglichen emotionalen Belastungen dieser Exkursion vorzubereiten.
Im Duden wird die Herkunft des Wortes Euthanasie wie folgt erklärt:
„griechisch euthanasía = leichter Tod, zu: eũ = gut, wohl und thánatos = Tod“.
Ein Wort, das in seiner ursprünglichen Bedeutung einer würdigen Sterbehilfe entspricht, durch die Zeit des Nationalsozialismus jedoch stark negativ behaftet ist. Im Sinne der Tötung von schwer(st) und unheilbar kranken Menschen wurde der Begriff Euthanasie erstmals 1895 diskutiert. Die Nationalsozialisten griffen die Fragestellung, ob es unwertes Leben gäbe, schließlich Jahrzehnte später wieder auf und bezogen sie in ihre Propaganda ein.
Vergast, vergiftet, verhungert – während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden auf staatlichen Befehl im gesamten deutschen Reich von 1933 bis 1945 etwa 250 000 bis 300 000 körperlich, geistig und psychisch kranke Menschen getötet. Diesen Euthanasie-Verbrechen fielen Menschen jeden Alters, darunter auch Kinder, zum Opfer.
Durchgeführt wurden diese Verbrechen – bestürzenderweise bereitwillig und nicht gezwungen – von Ärzten und Pflegepersonal. Zu Mittätern machten sich zudem Mitarbeiter der Verwaltungsbereiche sowie Anwälte. Die offizielle Bezeichnung „Aktion T4“ hat ihren Namensursprung in der Tiergartenstraße 4 in Berlin, dem Standort der Zentrale für die Planung und Koordination der Euthanasie-Morde.
Heute beherbergt das Gelände der einstigen Landes-Heil- und Pflegeanstalt Bernburg das Fachklinikum für Psychiatrie sowie seit 1989 die Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“. Der Standort Bernburg als eine von sechs „Euthanasie“-Gasmordanstalten nahm zudem eine Sonderrolle ein. „Während man in der „Anhaltischen Nervenklinik“ die „Heilbaren“ mit modernsten Mitteln therapierte, wurden in der „Heil- und Pflegeanstalt“ die „Unheilbaren“ getötet.“ (Quelle: Flyer Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, Kurzführer Ausstellungsbereich)
Die erfassten Zahlen berichten, dass innerhalb des zehnmonatigen Zeitraums von November 1940 bis August 1941 allein in Bernburg fast 9400 geistig behinderte, körperlich und psychisch erkrankte sowie pflegebedürftige Menschen einen gewaltsamen Tod durch Vergasung starben. Hierher „verlegt“ aus Fürsorgeeinrichtungen und Psychiatrien eines fest vorgeschriebenen Einzugsgebiets wurden sie noch am Ankunftstag ermordet und ihre Angehörigen mit gefälschten Dokumenten bzw. Benachrichtigungen über Todesursache, -datum und/oder -ort getäuscht.
Zwischen Sommer 1941 und Frühjahr 1943 änderte sich schließlich mit der „Sonderbehandlung 14f13“ die zu ermordende Zielgruppe. In dieser Zeitspanne starben nochmals ca. 5000 Menschen in Bernburg: Häftlinge aus sechs Konzentrationslagern, darunter Buchenwald und Sachsenhausen.
Noch vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die „Euthanasie“-Anstalt Bernburg im Spätsommer 1943 geschlossen.
Pädagogisch betreut und durch die Räumlichkeiten der Gedenkstätte geführt wurden wir von Frau Gebauer. In Kleingruppenarbeit näherten wir uns anhand interessanter biografischer Lehrmaterialien der Thematik von einer ganz anderen Seite an. Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen wurde uns bewusst, dass das Schicksal der „Euthanasie“-Ermordung jeden treffen konnte. Die Entwicklung einer psychischen Erkrankung aufgrund eines Schicksalsschlages oder aus anderen Gründen reichte bereits aus, um im Laufe einer stationären Behandlung als unwertes Leben bzw. sogenannte „Ballastexistenz“ abgestempelt sowie zwangssterilisiert und/oder schließlich ermordet zu werden.
Im Rahmen der Ausstellung besichtigten wir im Kellergeschoss die erhaltenen und aufbereiteten Räumlichkeiten der Vernichtungsanlage, darunter das Krematorium, den Leichen- und Selektionsraum sowie die als Duschraum getarnte Gaskammer.
Die Auseinandersetzung mit den Opferbiografien, die besichtigten Räumlichkeiten einhergehend mit den erzählten Fakten durch Frau Gebauer sowie den umfangreichen Infotafeln der Dauerausstellung „Die Vernichtung der "Unbrauchbaren"“ fügten sich zu einem umfassenden und beklemmenden Bild. Die Verbrechen der Nationalsozialisten fanden nicht nur weitab auf dem Schlachtfeld statt, sondern ganz in der Nähe und der eigenen Region…
Unfassbar in Zeiten von Integration und Inklusion und doch wahre, grausame Vergangenheit, die absolut nachdenklich stimmt!
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Zum ersten Mal live dabei in der Getec-Arena, dem Wohnzimmer der SCM-Handballer… Diese Chance nutzten unsere derzeitigen sportinteressierten Projektteilnehmer am 04.09.2019 beim Heimspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen.
Ermöglicht haben diese tolle Chance die Sponsoren sowie Frau Pilgrim vom SCM durch die Aktion „ElbeKinder“! An sie geht mit einem breiten Lächeln unser herzlichster Dank!
In der nicht ganz ausverkauften Halle herrschte wie immer eine super Atmosphäre, die unsere „Neulinge“ von Anfang an mitriss. Letztendlich gab es bei einem Torreigen von 39:27 auch jede Menge Momente zum Jubeln! Eine perfekte Premiere für unsere Jugendlichen von unserer Grün-Roten-Wand…
Wir freuen uns immer wieder sehr über diese wunderbaren Möglichkeiten!
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Dass das Allee Center Magdeburg im Herzen unserer Landeshauptstadt nicht nur ein Einkaufs- sondern auch Erlebniszentrum ist, beweist es anhand sich regelmäßig im Jahr ändernder Ausstellungen in der Shoppingmeile.
Lediglich einen schnell fußläufigen Kilometer entfernt von unseren Projekträumlichkeiten, tauchen wir mit unseren Jugendlichen immer wieder gerne ein, in die vielfältig präsentierten Themenausstellungen.
So träumten auch wir am 29.08.2019 zum Ausstellungsbeginn vom Fliegen und zollten den Pionieren der Fluggeschichte unseren Respekt.
Hintergrundfakten, Exponate zum Anfassen und eigenes Erleben durch Ausprobieren … wir waren uns einig … der Traum vom Fliegen und die Entwicklung der Fluggeräte bis zur heutigen Gegenwart ist einfach spannend und faszinierend.
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Ruhe, Konzentration, Präzision, Ausdauer, Kraft … Merkmale, die bei der Ausübung des Bogensports von Bedeutung sind.
Animiert von den positiven Erlebnissen des Projektes „Aktive Eingliederung“ vereinbarten wir für uns eine Trainingseinheit bei der Abteilung Bogenschießen des Polizeisportverein Magdeburg 1990 e. V..
Am 13.08.2019 weihten uns Olaf und Thomas in ihrer heiligen Bogensporthalle Stadion „Neue Welt“ in der Berliner Chaussee 219, 39114 Magdeburg in die Kunst des Bogenschießens ein. Neugierig und skeptisch zugleich waren wir… Schaffen wir es, bei diesem ersten Mal überhaupt die Zielscheibe zu treffen?
Begeistert von ihrer Sportart erklärten uns Olaf und Thomas ihre Sportgeräte, die richtige Standhaltung sowie die Umgangsregeln mit den Bögen. Mit viel Geduld vermittelten Sie jedem von uns individuelle Hinweise, damit wir von Anfang an kleine Erfolgserlebnisse feiern konnten und nicht entmutigt aufgaben.
Und tatsächlich, von einigen aus der Gruppe, landeten bereits die ersten Pfeile zumindest auf der Zielscheibe! Erstaunlich und toll! Ein Hochgefühl einfach! Im Laufe des dreistündigen Trainings konnten wir schon durchaus Verbesserungen verbuchen und hier und da war dem einen oder anderen auch noch das Quäntchen Glück hold!
Zur Ruhe kommen, weil man sich fest auf eine Präzisionsaufgabe (Training eines gleichbleibenden Schussablaufs) konzentriert – Bogenschießen ist nicht nur eine olympische Sportart, sondern auch bestens als Behandlungsform in der Körper- und/oder (psychosomatischen) Psychotherapie geeignet. Dabei macht das Wechselspiel zwischen Konzentration und Loslassen, Anspannung und Entspannung sowie Disziplin und Spiel den Reiz aus.
Vielen Dank an Thomas und Olaf, die uns diese tolle Trainingseinheit ermöglicht und die Freude am Bogenschießen vermittelt haben. Für alle Anwesenden war es eine schöne Erfahrung, die ihren Abschluss beim gemeinsamen Grillen fand.