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Im Herzen der Magdeburger Altstadt, am Rande des Domplatzes, steht sie: Die Grüne Zitadelle – auch bekannt als Hundertwasserhaus. Sie ist das letzte fertig entworfene Bauwerk des österreichischen Malers und Architekten Friedensreich Hundertwasser und wurde erst nach seinem Tod am 19.02.2000 verwirklicht. Seit der Eröffnung am 03.10.2005 zieht dieses nicht ganz unumstrittene und sehr markante Architekturprojekt am Breiten Weg sowohl Einheimische als auch Touristen aus aller Welt in ihren Bann.
Im bewussten Erleben unserer Projektteilnehmer gehört die Grüne Zitadelle schon immer zum Magdeburger Stadtbild, die etwas „älteren“ Mitbürger erinnern sich, dass hier vorher ein DDR-Plattenbau stand. Aus dem ursprünglich angedachten Umbau wurde schließlich ein komplettes Neubaukonzept.
Und auch das Erstaunen über den Gebäudenamen hat sich schnell geklärt, denn eigentlich ist sie ja rosa, die Grüne Zitadelle. Das Grün im Namen bezieht sich nämlich auf das grasbewachsene Dach und die insgesamt große Anzahl an Bäumen auf, am und im Gebäude.
Statt auf dem Weg zum Domplatz immer nur durch den schönen Innenhof zu schreiten, tauchten wir am 13.02.2020 bei einer Führung mal genauer in Hundertwassers Gedanken zu seinem letzten Großbauprojekt ein.
Während der knapp einstündigen Tour durch dieses einzigartige Wohn- und Geschäftshaus erhielten wir Einblicke in die architektonischen Anliegen des Meisters und wie sie im Bauwerk miteinander verschmolzen. Die Führung bot uns weiterhin die Gelegenheit das Gebäudeinnere inklusive einer Musterwohnung sowie die Turmbesteigung bis hoch zu den goldenen Kugeln zu erleben. Oben auf dem Dachgarten angekommen, konnten wir – genau in dem Moment leider bei nasskaltem, ungemütlichem Wetter – einen großartigen Blick auf unsere Landeshauptstadt genießen.
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Berlin – seit Oktober 1990 nicht nur wieder Hauptstadt der wiedervereinigten Bundesrepublik Deutschland, sondern auch geschichtsträchtige und tolerante Weltstadt. In ihr spiegelt sich wie in keiner anderen deutschen Stadt die historisch einzigartige Geschichte unseres Landes wider.
Jeder von uns hat Bilder aus der (Nach-)Kriegszeit im Kopf oder den Mauerfall durch die bewegende Berichterstattung miterlebt bzw. (im Nachhinein) kennengelernt. Und auch von spektakulären sowie gescheiterten Fluchtversuchen hat man schon mal gehört.
Heute zeigt sich die Hauptstadt extrem facettenreich. Sie ist nicht nur geschichtsträchtig, sondern auch gigantisch groß, modern und vielfältig lebhaft. In jedem Berliner Kiez ändert sich das Stadtbild – von kriegsgezeichneten Kirchen bis urigen Lokalen, angesagten Szenecafés, Wolkenkratzern sowie Flaniermeilen und städtischer Natur ist alles vorhanden. Doch nicht nur die Oberfläche als sichtbarer Teil der schillernden Großstadt hat jede Menge zu bieten, auch der Berliner Untergrund gewährt spannende Einblicke in die wechselvolle Stadt- und Landesgeschichte.
Durch mündliche Erfahrungsberichte auf den Berliner Unterwelten e.V. aufmerksam geworden, recherchierten wir und vereinbarten schließlich als Geschichtsexkursion eine geführte Tour. Von den mittlerweile über fünfhundert Vereinsmitgliedern werden insbesondere jahrzehntelang vergessene Bunker- und Luftschutzanlagen, Tunnel und andere unterirdische Gänge erforscht, dokumentiert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Unsere gebuchte Tour F führte uns in den „Fichtebunker“ – einem Mutter-Kind-Bunker in der Fichtestraße im Stadtteil Kreuzberg, der in einem ehemaligen Gasometer errichtet wurde. Hier fanden in den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges anfangs 6.500 berufstätige Frauen mit ihren Kindern über Nacht Schutz. Zum Ende hin bot er bis zu 30.000 Menschen einen sicheren Unterschlupf.
Enge, karge Beleuchtung, feuchte Kühle – spätestens bei diesen Zahlen und Empfindungen machte sich bei unserem Rundgang ein noch größeres beklemmendes Gefühl breit. Ein Mix aus detailgetreuen Ausstellungsstücken (u.a. Krankenstation und Altenheimzimmer), überlieferten Berichten von Zeitzeugen sowie digitalisierten Aufnahmen untermalen die sehr faktenreichen Erzählungen des engagierten und begeisterten Personals.
Insgesamt umrahmt die Führung die Geschichte des Fichtebunkers über einen Zeitraum von 130 Jahren: von den Ursprüngen als Gasometer für die Straßenbeleuchtung, über die Nutzung als „Mutter-Kind-Bunker“ bis hin zum Auffanglager, Altenheim und Obdachlosenunterkunft nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Ab den 1960er Jahren wurden hier Lebensmittelreserven für die Westberliner Bevölkerung gelagert. Neben der Öffnung als Museum, befinden sich heute in diesem denkmalgeschützten Bauwerk moderne Lofts im Dachgeschoss.
In der Hoffnung, dass wir in unserem Leben nicht gezwungen sein werden, Schutz in einem Bunker suchen zu müssen, verließen wir diesen Stahlbeton-Koloss wieder mit einem erleichterten Gefühl…
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Dezember 2019 – und schon hatte sie uns wieder, die schöne Vorweihnachtszeit. Vier Wochen, in denen wir zur Ruhe kommen wollen, es uns bei Kerzenschein gemütlich machen, süße Köstlichkeiten backen, uns an heißen Getränken erwärmen und Freude in der Gemeinsamkeit erleben.
In diesem Sinne wahrten wir unsere alljährliche Tradition und luden am 13.12.2019 zum angenehmen Beisammensein beim Stabil’er Weihnachtsbasar in unsere Projekträumlichkeiten ein.
Erstmals unter der Flagge der Johanniter Akademie Mitteldeutschland starteten wir im Vorfeld auch in diesem Jahr wieder eine große Backaktion. So versuchten wir uns diesmal nicht nur an Plätzchen im typischen Weihnachtsdesign, sondern auch im Stil des Johanniter-Ordens und des Projekt-Logos. Neben unseren allseits beliebten Leckereien, wie Grünkohl, Glühwein und Lebkuchen-Kuchen, war Popcorn ein neues Genuss-Highlight. Sehr zur Freude unserer Jugendlichen, konnten sie das Popcorn in einer firmeneigenen Maschine aus Puffmaiskörnern selber frisch zubereiten.
Ein regelmäßiger Besucher des Projektes aus dem Regenbogenhaus rundete mit seiner Gitarren- und Gesangseinlage das Zusammensein bei Feuerschalenromantik im Innenhof ab.
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Sportliche Modelle, komfortable bis luxuriöse Ausstattung, leistungsstarke Motoren, Modernität und Preisintensität – die Marke BMW gehört zweifellos zu den Premiumherstellern der Automobilindustrie. Und zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern in Deutschland…
Von diesen Fakten gelockt, wollten wir uns im BMW-Werk Leipzig einen eigenen Eindruck machen und nahmen am 12.11.2019 an einer zweieinhalbstündigen Führung teil.
Als eine der modernsten Automobilfabriken produziert BMW hier seit März 2005 mehrere Hundert Kraftfahrzeuge pro Tag, wobei jedes von der Bestellung her ein Unikat ist. Die Herstellung dieser individuellen Einzelstücke wird durch den Einsatz von insgesamt mehr als 800 Robotern möglich, deren Abläufe in jedem Produktionsabschnitt perfekt aufeinander abgestimmt sind.
So erhielten wir Einblicke in die Präzisionsarbeit der klassischen Fahrzeugproduktion der Modelle 1er und i3 in den Bereichen Karosseriebau, Lackiererei und Montage. Faszinierend dabei ist, dass wirklich jedes Fahrzeug auf dem Band in Lackierung und Fahrzeugausstattung nach den weltweit individuellen Kundenwünschen und nicht nach Serienbandproduktion gefertigt wird. Eine logistische Meisterleistung…
Und „so ganz nebenbei“ wandelten wir bei der Betriebsbesichtigung durch das von der bereits verstorbenen Architektin Zaha Hadid entworfene und preisgekrönte Zentralgebäude des Werkes.
Ein architektonisch gewürdigtes optisches Highlight gepaart mit erstaunlichen Eindrücken technischer und logistischer Spitzenentwicklung in Leipzigs Norden – es war ein eindrucksvoller Tag im BMW-Werk für uns!
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Mit dem ersten Schultag beginnt für jeden von uns im Kindesalter ein prägender Lebensabschnitt. Für die einen gestaltet sich der Schulbesuch spannend, positiv und voller neuer Möglichkeiten, für die anderen ist er lästige Pflicht, anstrengend, nervig und von Misserfolgen geprägt. Aber Hand aufs Herz, wie würden wir unseren Alltag bestreiten bzw. welchen Stand hätten wir heute, wenn es das Bildungssystem nicht gäbe? Viele Debatten drehen sich um das starre Schulsystem und wie es den heutigen Bedingungen am besten angepasst werden sollte.
Da der Großteil unserer Projektteilnehmer die Schulzeit eher als einen schwierigen Lebensabschnitt kennengelernt hat, haben wir uns am 30.10.2019 im Kulturhistorischen Museum auf einen spannenden Perspektivwechsel eingelassen.
In den Räumlichkeiten der Dauerausstellung „Schulgeschichte“ werden 500 Jahre Schulbildung in Magdeburg präsentiert. Der umfangreiche Bestand an historischem Schulmobiliar sowie an Lehr- und Lernmittelsammlungen (unter anderem aus der DDR-Zeit) ermöglicht den Besuchern, sich einzufühlen und in die Vergangenheit zurückzuversetzen.
Bei unserer Führung erhielten wir durch die informativen Schautafeln zur älteren Schulgeschichte und den Erklärungen zu ausgewählten Exponaten aus dem 19. bis frühen 20. Jahrhundert erste anschauliche Eindrücke. Richtig drin im Geschehen waren wir dann bei einer Schulstunde im historischen Klassenzimmer. Enge und unbequeme Holzbänke, das zeitlich abgestimmte Hervorholen der Schiefertafeln in vier Schritten, absolute Ordnung und Sauberkeit, kein Schwatzen mit dem Tischnachbarn, grundsätzlicher Gehorsam dem Lehrer gegenüber sowie Stockschläge bei Ungehorsam – die strengen Sitz- und Verhaltensregeln waren im Vergleich zur heuteigen Zeit doch sehr gewöhnungsbedürftig.
Abgerundet wurde die historische Schulstunde mit Schreibübungen in der ab 1911 gelehrten Sütterlinschrift. Den eigenen Namen aus fremd aussehenden Buchstaben mit Federkiel und Tinte aus dem Fass zu schreiben, war eine ganz schöne Herausforderung. Aber Spaß hat sie gemacht…
Dieser Museumsbesuch ermöglichte uns einen gelungenen Perspektivwechsel, der die Errungenschaft der Schulpflicht positiv hervorhebt!